Veröffentlichung des BAWIP-Projektberichts!

Pflegebelastungen des wissenschaftlichen Personal der Georg-August-Universität Göttingen: Neue Einblicke und Handlungsempfehlungen

Im Projekt BAWIP wurden qualitative Interviews mit betroffenem Hochschulpersonal (N=16) und eine quantitative Online-Erhebung (N=967) im Mixed-Methods-Forschungsdesign kombiniert. Die Datenerhebungen fanden 2022 statt und geben einen tiefen Einblick in die Situation und Bedarfe des wissenschaftlichen Personals.

49% der Befragten tragen eine Form der Pflege-/Sorgeverantwortung, wobei 16% sich gleichzeitig um erwachsene Angehörige oder Kinder und Angehörige kümmern. Insgesamt haben 53% der Befragten bereits direkte Erfahrungen mit Pflege- und Sorgeverantwortung. Der mental load durch die Pflege eingeschätzt wird als besondere Herausforderung genannt, wobei sich auch statistisch signfikante Geschlechterunterschiede identifizieren lassen: Frauen geben einen höheren mental load aufgrund der Pflege an als Männer.

    Die Interviewergebnisse verdeutlichen eine gesteigerte Wahrnehmung der Relevanz von Pflege- bzw. Sorgeverantwortung. Dennoch wird in den Interviews eine Diskrepanz zwischen grundsätzlicher Offenheit und konkreten Handlungen von Vorgesetzten bestehen. Bestehende Maßnahmen scheinen sich tendenziell eher auf die Sorge um Kinder zu konzentrieren. Die Relevanz von Vereinbarkeit wird je nach Statusgruppe auch unterschiedlich wahrgenommen: Insbesondere im Mittelbau wird die Umsetzbarkeit von Vereinbarkeit als karriereentscheidend wahrgenommen.

    Als zentrale Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Pflege werden die Einrichtung einer zentralen Stelle für Information, Beratung und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sowie die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort und die Transformation der Arbeitskultur vorgeschlagen.

    Link zum Projektbericht:

    https://doi.org/10.57683/EPUB-2637

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